MALTA – eine Hommage an eine heimliche, unheimliche Liebe

Malta – tief einatmen, Augen schließen, träumen.
Das sind meine Reaktionen bei diesem Wort.

Malta – ein Wort? Mitnichten. Es ist einfach ein Gefühl, ein schönes.
Wie oft war ich jetzt dort? Vier mal? Kann sein. Nicht oft genug denke ich. Warum? Ich versuche mal eine Beschreibung.

Malta 2012 – Glück gehabt. Die Schulleitung genehmigte die Kursfahrt der 12. Jahrgangsstufe LK Erdkunde wieder nach Malta. Der Inselstaat ist EU Mitglied, Knotenpunkt zu Afrika, geologisch, klimatisch, sprachlich, historisch interessant. Gutes Ziel für Schüler also. Und Malta hat Sonne, Meer und viel viel Spaß parat. Viele Kulturen, viele Touristen und  mediterranes Lebensgefühl. Das hat was, das ist es.

Kommt man an auf dem Flugplatz, wird man von Wärme empfangen. Ein Hotel sollte man vorher gebucht haben. Was und wie, obliegt ja jedem selber. Um nicht überrascht zu sein, muss man schon 3 Sterne und mehr buchen. St. Julians ist Party-Zone, also laut. Das weiß man und bucht je nach Vorliebe da oder woanders.
Die Schüler buchten in Slima das Bayview Hotel, direkt an der Bucht mit Blick auf die Festung in Valetta. Gut gelegen um die Insel zu erkunden, um schnell in Valetta zu sein (10-15 min per Bus) oder in der Hochburg des Feierns, St. Julians in 15-20 min per Bus.

 

 

 

 

 

 

 

Das Hotel war ok, die Appartments super. Kleine Bar im unteren Bereich und Restaurant. Aber wer braucht das schon in Malta. Es gibt genug überall. Die Preise sind europäisch angepasst. Frühstück war mit Buffet und typischer Küche. Salat, 2x Wurst, 1x Käse, Brot, Brötchen, Croissant, Ei, Speck, Honig/ Marmelade. Kurz gesagt – ausreichend. Zumal Kaffee bis zum abwinken vorhanden war.
Die Zimmer wurden (schnell) gemacht aber man sollte definitiv nichts Wertvolles liegenlassen. Zwei (einfache) Handys kamen weg. Es gibt wohl Reinigungskolonnen, die verschiedene Hotels abarbeiten und darum stets verschiedene Mitarbeiter im Komplex sind.
Gewarnt wurde allerdings vorher und einen Safe kann man billig mieten. Eigentlich.
Wenn man Glück hat, schaut man auf die Bucht. Wenn man ICH ist, schaut man in den Schacht des Innenhofes. Aber Betten, WC und Klimaanlage waren ok. Aber das alles ist eigentlich egal. Bis auf Frühstück und wenige Stunden Schlaf ist man ja sowieso nicht im Hotel.

Und da sind wir schon bei den Aktivitäten. Malta ist heiß, staubig, bietet wenig Schatten und hat ruhige wie auch sehr lebhafte Plätze zu bieten. Alles, aber auch wirklich alles ist sehr einfach per Bus zu erreichen. Die alten Busse, die den Charme Maltas früher ausmachten sind aber dem europäischen oder deutschen TÜV zum Opfer gefallen. Klimatisierte Busse gibt es nun, nach Standard der EU. Eine Fahrt kostet für 2h 2,20€. Angepasst an die EU eben. Aber für die Touristen gibt es ein Tagesticket für 2,60€ bzw. ein Wochenticket für 12€. Das passt wirklich gut, denn damit kann man die ganze Insel erkunden. Und will man zur „grünen“ Nachbarinsel Gozo, dann geht dies auch gut mit den Öffis. Ca. 60 Minuten bis zur Fähre von Slima aus, mit der Fähre (6€) dann rüber und wenn man will ggf. mit den „hop on hop off“ Bussen die kleine Insel erkunden. Einen Tag muss man komplett einplanen und dabei dann auch am Azur Window mit Blue Hole Halt machen und an der Ramla-Bay bei dunkelgelbem Sandstrand ins Meer gehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fährt man mit einer späten Fähre zurück, hat man einen unvergesslichen Blick auf die Insel, der im Kopf bleibt.

Weiteres MUST SEE – die alte Hauptstadt Mdina, unbedingt. Der alte Stadtkern mit seinen winkligen Gassen, so dass Bogenschützen früher nie weit schießen konnten, der herrliche Ausblick über die Insel, schöne Cafes….  Mit dem Bus in 30 Minuten von Valetta zu erreichen.

 

 

 

 

 

 

 

Das kleine Fischerörtchen Marsaxxlok mit toller Kirche, dem großen Frachthafen um die Ecke und unendlich vielen kleinen Fischrestaurants und Märkten läd ebenso zum Verweilen ein. Und geht man Richtung Norden in die Ecke der Bucht, hat man einen leeren Sandstrand zum Baden. Das ist dort zwar untersagt, aber wer hält sich schon dran wenn die Sonne brennt und das Meer ruft. Die Malteser sind dort auch im Wasser. So what.

 

Ein anderer sehr sehr ruhiger Ort, an dem man sich Entsalzungsanlagen anschauen kann oder etwas versteckt eine tolle Badebucht mit Sprungtum hat, ist Marsaskala. Wie immer ist alles schnell per Bus erreichbar. Diese Bustouren übrigens nehmen einem die ganze angeborene Hektik. Es ist schön, übers Land zu fahren und den Stress den Klippen zu übergeben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Valetta. Unbedingt Zeit lassen dort.  Kirchen, Gassen, der Blick auf den Hafen, Kleinigkeiten an Fassaden, die Menschen, …
Wer etwas über die Geschichte Maltas sehen will, muss in die Malta Expirience und macht von dort aus gleich ein Besuch in der Festung und ins Waffenmuseum. Und und und … Und besonders schön abends zur Blauen Stunde, wenn die Festung beleuchtet ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Alles das sind nur Beispiele. Blue Grotta, Tempelanlage, Filmstudios uvm. kann man ebenso besichtigen. Aber man kann ja auch öfter nach Malta kommen.

 

 

Was hab ich vergessen? TAUCHEN natürlich. Malta ist ein Tauchparadies. Keins mit vielen bunten Fischen á la Karibik. Aber ein Wrack-Paradies. Und fantasatische Sichtweiten erwarten den Taucher hier. 15-50m sind hier normal bei 28 Grad Wassertemperatur in diesem Sommer (zu viel, viel zu viel fürs Mittelmeer) aber ab 20m etwa dann die Sprungschicht mit 18 Grad.

Bei wem loggt man sich nun ein zum Tauchen? Ein Blick ins Internet zeigt eine Unmenge an Tauchbasen. Die Preisunterschiede sind gering. Also greift man auf Erfahrung zurück. In meinem Falle habe ich zwar 3 Basen „abgeklappert“, aber bin wieder bei Cresti Dive in St. Julians gelandet. Abholung aus und Rückbringung nach Slima waren kein Problem. Die Preise haben sich in den letzten Jahren etwas erhöht. Wenn man weiß, dass nach der EU sich die Energiekosten um 100% erhöht haben und man bedenkt, wie wir in Deutschland über Energiekosten meckern, ist das alles hier in Malta ziemlich relativ mit der Kostenerhöhung beim Tauchen.


Charlie am Check In ist eine super tolle Person. Nett und freundlich sowieso (sie schickte mir vor 2 Jahren sogar mein vergessenes Logbuch nach Deutschland), aber auch diesmal klappten spontane Abstimmungen per SMS und meinem „nicht“englisch perfekt. Und sie hat ein bezauberndes Lächeln.
Was aber neu war auf der Basis ist, dass es bei Cresti keinen Preisunterschied mehr gab zwischen eigener und gelieherner Ausrüstung. Für wenige Tauchgänge, die eh ca. nur bis 45m gehen würden, reicht dann auch die Leihausrüstung, zumal Air Malta fürs Tauchgepäck erstmalig 25€ pro Flug haben wollte. Da der Preisunterschied nur 10€ pro TG beträgt, ob man eigene Ausrüstung anschleppt oder nicht, ist es schnell errechnet, wie man Tauchen will. Jeder wie er mag. Die Leihausrüstung war jedenfalls in Ordnung, wobei auf 37m es beinfrei doch kühl wurde.

Drei Wracks besuchten wir ua. Und alle drei Wracks hatten wir ganz alleine für uns. Das lag a) am späten Nachmittags-TG für unsere Schüler und b) bei der Rozi und der P31 einfach am genialen Überblick unseres Guides Matt. Der hatte die anderen Taucher so im Visier, dass er wusste, wann wir los sollten, um die Vorgänger bei ihrem Rückweg und die Nachfolger bei ihrem Hinweg zu sichten, wir aber alleine die Wracks für uns hatten. Super!!! Danke Matt – auch für deinen typisch britischen Humor.

So betauchten wir die HMS Maori (liegt an der Festung vor Valetta in ca. 15m Tiefe) und an der Fähre nach Gozo zuerst das Küstenschutzboot P31 in 37m maximaler Tiefe und die nicht weit entfernte Rozi auf inzwischen (ausgespühlt am Heck) 38m Tiefe.

Anbei die Tauchbilder. Beginnend HMS Maori

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zur P31 ging es erst einmal durchs Freiwasser, dann sah man sie am Grund. Außerdem eine schöne „Spielwiese“ – siehe Trilogie

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach einer Stunde Oberfächenpause und einer vor Ort möglichen Taucher-Ess-Trink-Versorgung ging es hinab zur Rozi.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was fasziniert mich also an Malta? Die Sehnsucht nach Meer, die Möglichkeit einer Auszeit, die Erinnerung mit tollen Leuten dort gewesen zu sein. Ich könnte in St. Julians bei Rotwein und Nachtwärme meine Füße dauerhaft im Meer lassen, Spaß haben und dem Feuerwerk zuschauen. Bis morgens irgendwann per Facebook Kommentare kommen oder oder oder .

Miss you – Malta

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